Im Jahre 1885 gründete der Dachdecker Heinrich Koch ein Dachdeckerei in Nesselröden bei Duderstadt.
Sein Sohn Eduard Koch (1.), geb. 26.07.1880, erlernte ebenfalls das Dachdecker-Handwerk und eröffnete am 27.09.1911 eine Annahmestelle für die Ausführung sämtlicher Dacharbeiten in der Gaststätte „Zur Stadt Mainz“ am Obertor Nr. 725 in Duderstadt.
Nach dem großen Brand in der Sackstraße und Spiegelbrücke wurde das Grundstück Sackstraße 39 erworben. Hierauf wurde ein 3-geschossiges Wohnhaus mit angrenzenden Stallungen sowie Lagerplatz, durchgehend bis zur Stadtmauer, neu aufgebaut, wo die Dachdeckerei eingerichtet wurde. Als Transportmittel dienten große 2-rädrige Karren und Handwagen sowie Fahrräder.
Eduard Koch (1.) legte am 15.10.1913 seine Meisterprüfung vor der Meisterkommission in Göttingen ab und war damit berechtigt, Lehrlinge auszubilden.
Seine beiden Söhne Eduard (der 2. – Vater von Eduard Koch sen., geb. 08.11.1908) und August erlernten ebenfalls das Dachdecker-Handwerk und waren im väterlichen Betrieb mit weiteren Gesellen tätig. Nach der Gesellen- und Wanderzeit besucht Herr Eduard Koch (2.) die Dachdecker-Fachschule in Mayen/Eifel, um die Kenntnisse zur Meisterprüfung zu erlangen. Seine Meisterprüfung wurde ebenfalls vor der Meisterkommission in Göttingen am 05.10.1934 bestanden. 1936 wurde Herbert Koch geboren.
1938 wurde der 2. Sohn geboren, der auch den Namen Eduard (3.) erhielt.
Nach 8-jähriger Schulzeit trat Eduard (3.), bei seinem Vater eine Dachdeckerlehre an, die er 1956 mit der Gesellenprüfung erfolgreich abschloss.
Nach 3-jähriger Gesellenzeit besuchte er das 1. und 2. Semester an der Fachschule in Mayen, welches jeweils in den Wintermonaten 1960/61 durchgeführt wurde.
Vor der Handwerkskammer Hildesheim wurde im Mai 1961 die praktische und am 16.08.1961 die theoretische Prüfung zum Dachdeckermeister abgenommen.
Nach der bestandenen Meisterprüfung führten Eduard (3.) und sein Vater gemeinsam die Dachdeckerei in der Sackstraße 39. Der Betrieb führte nicht nur Dach- und Klempnerarbeiten aus, sondern verlegte auch Gussasphalt in Neubauten und Läden. Dieses war eine mühsame Arbeit, da per Hand die Masse stundenlang bis zum Einbau an der Baustelle gerührt werden musste. Dieser Vorgang wurde nach später durch geeignete Rührwerkskocher ersetzt.
Da das Lager Sackstraße und die angemieteten Flächen nicht mehr ausreichten, wurde in der Kurmainzer Straße 14 ein Außenlager mit Freiflächen sowie ein Wohnhaus neu erstellt. Das Büro in der Sackstraße und der Lagerplatz standen weiterhin zur Verfügung. Die Mitarbeiterzahl war zwischenzeitlich auf 25 Personen angestiegen.
1966 kam Eduard Koch jun. (4.) zur Welt.
Da der Bereich Kurmainzer Straße vom Mischgebiet in ein reines Wohngebiet umgewandelt wurde, war eine Erweiterung für den Betrieb nicht möglich. Durch die Schließung der Polsterei Steinhoff am Euzenberg stand das Gelände von ca. 12.000 m² mit den vorhandenen Hallen und Gebäuden zum Verkauf. Nach reiflicher Überlegung wurde das Grundstück gekauft. Die Dachdeckerei und das Büro zog komplett zum Euzenberg/Ecke Industriestraße um. Mit dieser Maßnahme wurde für alle Generationen die Platzfrage gelöst.
Nach Besuch der Handelsschule hatte Eduard jun. ebenfalls den Wunsch, den Beruf des Dachdeckers zu erlernen. Nach Abschluss der Lehr- und Gesellenzeit meldete er sich an der Dachdecker-Fachschule in Mayen an und konnte nach 2 Semestern am 27.06.1990 seine Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Koblenz ablegen. Anschließend wurde er Teilhaber in der Eduard Koch KG.
Im Jahr 1978 wurden Die Eduard Koch KG von einem Berliner Architekten angesprochen, ob es möglich sei, an einem Großprojekt in Berlin, dem Stadthauspark in Staaken, die Dacharbeiten auszuführen, da bereits einige Häuser gerichtet waren, aber kein Dachdecker vorhanden sei.
Nach einer Baustellenbesichtigung und Preisabgabe wurden man sich einig und die Eduard Koch KG erhielten den ersten Großauftrag, der 1 Million D-Mark Volumen überstieg. In der Seesener Straße 64 in Berlin konnte man ein Grundstück anmieten, wo Lagerplatz und Wohngelegenheiten vorhanden waren. Eine Kolonne von zeitweise 5-8 Mitarbeitern fuhr montagsfrüh um 4.00 Uhr zu den Baustellen nach Berlin ab und kehrte donnerstags gegen 19.00 Uhr wieder zu ihren Familien zurück. Auf diesen Auftrag am Stadthauspark in Staaken folgten ständig neue Aufträge von großen Architekturbüros, sodass wir bis 1990 in Berlin tätig waren.
Die mittlerweile umfirmierte Eduard Koch Bedachungsgesellschaft mbH war an vielen denkmalgeschützten Häusern mit Dach- und Klempnerarbeiten tätig. Sie bekam am 21.11.2003 den „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege für die denkmalgerechte Eindeckung des Westerturmes in Duderstadt“ verliehen.
Im Zuge der Erweiterung des Westerturm-Ensembles (Schützenmuseum) stellte sie sich der handwerklichen Herausforderung, dem angrenzenden Neubauteil eine einzigartige Optik/Ansicht durch Bekleidung mit Kupfer-Rauten in Einzelanfertigung zu verleihen.
Am 27.09.2011 feiert die gesamte Belegschaft mit Gästen und Bürgern das große 100 jährige Firmenjubiläum.
Im Jahre 2016 schieden Eduard Koch sen. und Matthias Koch als Gesellschafter der Eduard Koch GmbH aus dem Unternehmen aus. Die GmbH wird seitdem von Eduard Koch jun. als alleiniger Gesellschafter Geschäftsführer geleitet.
Auch in Zukunft stellen wir uns mit über 30 Mitarbeitern sämtlichen Herausforderungen des Dachdecker- und Klempnerhandwerks